Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Woche #3

Einsteigen bitte!

Rolltreppe, warten, einsteigen >> aussteigen, Treppe. Die Haltestellen der Hochbahn scheinen nur pragmatische Nutzarchitektur zu sein – auf den ersten, den alltäglichen Blick. 
 
Haltestellen sind ein Teil der Stadtarchitektur und damit auch das Gesicht einer Stadt. Ein gutes Beispiel sind Touristen der Stadt, denn für diese sind die Haltestellen häufig das Erste was sie von Hamburg wahrnehmen. 
 
Eine U-Bahn oder wie in Hamburg die Hochbahn, ist auch immer ein Ausdruck von Großstadt. So war es schon 1912 als mit der Ringlinie die erste Strecke ihren Betrieb aufnahm. Damals ging es vor allem darum die neuen Stadtteile am Stadtrand wie Barmbek oder Eimsbüttel an das Zentrum und damit vor allem an den Hafen anzuschließen. Mit der Hochbahn war es nun möglich die Menschen viel günstiger zu befördern. Denn diese sind bis dahin aus Kostengründen zu Fuß von ihrem Arbeitsplatz im Hafen nach Hause gelaufen. 
 
Nach langem Stillstand beim Ausbau des Hochbahnnetzes werden seit nun die versäumten Projekte in Angriff genommen. Zuerst stand der Anschluss in die HafenCity an. Hier wurden seit langem die ersten neuen und modernen Haltestellen gebaut. Modernisiert wurde 2020 der Bahnsteig der U1 am Jungfernstieg. Im Rahmen des barrierefreien Ausbaus wurde hier eine Haltestelle geschaffen die trotz der engen baulichen Voraussetzungen ein sehr modernes Design erhalten hat. Die gewellte und polierte Edelstahldecke des Bahnsteigs nimmt auf die nahe Alster Bezug. 
 
Das neue Großprojekt heißt U5. Diese neue Linie wird dringend gebraucht denn mit ihr werden sehr viele Hamburgerinnen und Hamburger an das Schnellbahnnetz angebunden. Auf dieser neuen Strecke werden vermutlich auch die ersten Selbstfahrenden Züge verkehren. Der erste Teilabschnitt wird aktuell in der City Nord gebaut. Die Fertigstellung der gesamten U5 ist Ende der 2030er Jahre anvisiert. 
 
Wir stellen hier einige der interessantesten Haltestellen der Hochbahn vor.

Unter dem Link "mehr" gibt es weitere Bilder und den Standort zu sehen. 

Station Mundsburg

Die U-Bahn-Haltestelle Mundsburg besticht mit ihrer Backsteinoptik, vielen Fenstern, den monumentalen Bögen und dem Walmdach als Beispiel der Reformarchitektur. Mitte der 1980er Jahre wurde Mundsburg als eine der ersten die U-Bahn-Haltestellen denkmalgerecht saniert.

mehr

Station Rödingsmarkt

Die Bahnsteighalle der Haltestelle wurde als Eisenkonstruktion auf dem Viadukt errichtet, die Fassade jedoch mit mit grau-grünem Granit verblendet. Anfang der 1930er Jahre wurde der Eingang dann unter den Viadukt verlegt. Zwischen 2000 und 2002 erfolgte dann eine Modernisierung und der Bahnsteig wurde nach Süden hin verlängert sowie ein neuer Zugang am Rödingsmarkt geschaffen und seitlich zwei verglaste Treppenaufgänge angebaut. 2021/22 wurde die Haltestelle Rödingsmarkt umfassend modernisiert, wobei die Bahnsteighalle und der Zugang sowie die Fassade denkmalgerecht saniert wurden. 

mehr

Station Kellinghusenstraße

Die Haltestelle Kellinghusenstraße entstand als Teil der Ringlinie, wobei die Abzweigung der später gebauten U-Bahn-Linie nach Ohlsdorf gleich mitgeplant wurde, weshalb die Haltestelle zwei Bahnsteige hat. Die geschlossenen Wandflächen aus Naturstein wirken ebenso monumental wie das Eingangsportal mit den Figuren und dem pavillonähnlichen Durchfahrtstor darüber. Im Zuge des Baus der U-Bahn-Linie zum Jungfernstieg wurden die Bahnsteige verlängert und 1927 eine verglaste Fußgängerbrücke im Stile des Neuen Bauens  ergänzt. Das rosafarbene Stellwerk und die Haltestellenwärterhäuschen stammen in der heutigen Form aus den 1950er Jahren. 2009/10 wurden die Bahnsteigüberdachungen erneuert, zwischen 2011 und 2014 wurden dann schrittweise Fahrstühle eingebaut sowie die Eingangshalle und die Fußgängerbrücke denkmalgerecht saniert. 

mehr

Station Schlump

Die ursprüngliche Haltestelle wurde im Zweiten Weltkrieg nahezu völlig zerstört und nur notdürftig wieder aufgebaut. 1953/54 entstand nach den Plänen von Hans Loop ein flacher Neubau in heller Keramikoptik. Für die Erweiterung der Haltestelle entstand ab 1966 ein neues, von Zweckmäßigkeit, Glas und klaren Linien getragenes Eingangsgebäude, das am 26.5.1968 eröffnet wurde und heute unter Denkmalschutz steht. 

mehr

Station Überseequartier

Die U-Bahn-Linie U4 ist wesentlich zur verkehrlichen Erschließung der HafenCity. Als Teil davon besticht die Haltestelle Überseequartier durch ihre der Wassernähe geschuldete schiere Größe sowie durch die Wandverkleidung mit blauen Glasfliesen, die zusammen mit den silbernen Blechen an der Decke an Unterwasserwelten erinnern soll. Unterstrichen wird dies durch die als permanente Kunstinstallation an den Rolltreppen angebrachten eckigen Lautsprechern, aus denen Meeresrauschen und maritime Geräusche zu hören sind. 

mehr

Station HCU

Im Zentrum der HafenCity liegt die Haltestelle HafenCity Universität der Linie U4. Die Wände sind mit dunkelbraunen, glatten Metallplatten mit eingraviertem Haltestellennamen verkleidet. Auch die Decke ist mit Metallplatten verkleidet, die zur Schallreduzierung vielfach perforiert sind. Zwölf je sechs Tonnen schwere Leuchtcontainer in den Abmessungen von 20-Fuß-Containern hängen in Längsrichtung von der Decke herab. Die aus einem mit Milchglas verkleideten Stahlgerüst bestehenden Container sind jeweils mit 280 farbigen LEDs ausgestattet, die je nach Programmierung unterschiedliche Lichtstimmungen erzeugen. Die Leuchtcontainer und die Wand- und Deckengestaltung greifen die maritime Prägung der Umgebung auf. 

mehr

Station Elbbrücken

Die vorläufige Endhaltestelle der U-Bahn-Linie U4 liegt direkt am Ufer der Norderelbe, westlich der Freihafenelbbrücke und ist für die geplante Verlängerung der U4 in Richtung in Richtung Veddel ausgelegt. Gestalterisch besticht die Haltestelle, die nach den Plänen des Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner entstand, durch außen liegende Stahlträger und die innere, röhrenförmige Glasfassade. Über eine Fußgängerbrücke, den „Skywalk“, ist die benachbarte S-Bahn-Station zu erreichen. 

mehr

Station Jungfernstieg

Als Endhaltestelle der Diagonalline von der Kellinghusenstraße angelegt, war schon der Bau ab Mitte der 1920er aufgrund der Nähe zur Alster äußerst schwierig. 1931 provisorisch eröffnet, bestach die Haltestelle durch ihre moderne Gestaltung im Sinne des  Art Déco. Nach Abschluss der aufwändigen Unterwasserarbeiten an und unter der Reesendammbrücke ging die Haltestelle 1934 regulär in Betrieb. Durch mehrfache Erweiterungen mit U- und S-Bahnlinien wurde die Haltestelle Jungfernstieg zu einem der größten Verkehrsknotenpunkte der Stadt, in dem sich unterschiedliche Architekturstile finden lassen, so etwa auf der Mitte der 1970er Jahre eröffneten und sehr bunt gehaltenen Ebene der heutigen U2 und U4. 2020 wurde der U1-Bahnsteig umfassend modernisiert. 

mehr

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit der Hamburger Hochbahn AG entstanden.

Sponsoren

Sie möchten als Sponsor unserer Veröffentlichungen zum Hamburger Architektursommer sichtbar sein? Melden Sie sich bei uns über unser Kontaktformular oder einfach per E-Mail: info[at]mapofarchitecture.com

Über uns

Bauwerke prägen unsere Umwelt wie kaum etwas anderes. Doch welche klugen Köpfe stecken hinter den Gebäuden? Mit „Map of Architecture“ bringen wir hier Licht ins Dunkel. In Hamburg sind die Angaben von mehr als 12.000 Häusern verfügbar, in anderen Städten gibt es erste Einträge, z.B. in Kopenhagen.